
7. Dezember 2008
GOW - Apeldoorn, NL (7.Lauf)
Nachdem wir in der Vorwoche leider den Lauf in Oldenzaal ausfallen lassen mußten, ging es nun wieder auf zum GOW. Zur Abwechslung diesmal auf der A3/A12, so dass wir ein paar neue Eindrücke seitens der Autobahn bekommen konnten.
In ein riesiges Sportparadies aus Hockey-, Fußball-, Tennis-, Feldhandball- und was weiß ich für Sportplätzen eingebettet befand sich ein wunderschöner MTB-Parcours über Teile dessen das Querfeldeinrennen verlaufen sollte.
Der Anblick der Wiesen und der darauf fein säuberlich mit heiligem Rabobank-Band abgesteckten Parcours suggerierten zuerst ein Rennen für Semislicks und ähnliches, aber bei der ersten Rundenbesichtigung war gleich klar, dass man die gemeinen Modderpassagen schlicht und einfach im Wald versteckt hatte. Letztendlich wurde auch die angetaute Wiese im weiteren Verlauf des Renntages bis zu unserem Start immer mehr zum schlabbrigen Glitsch, wie man ihn auch im heimischen Tremoniapark findet.
Angesichts der Tatsache, dass ich am Vortag bei einem Umzug ganze 10 Stunden mit Treppensteigen verbracht habe, sanken meine Ambitionen und Ansprüche für diesen Tag ein wenig (doch ich hoffe auf einen Langzeittrainingseffekt und auf viele Treppen in den kommenden Rennen!).
Auch wenn damit die Umstände nicht gerade hervorragend waren, wollte ich zumindest die mislungenen Starts der letzten Wochen ein wenig ausmerzen. Mit ein wenig mehr Durchsetzungswillen ging das auf der langen, glitschigen Geraden auch recht gut. Allerdings dann doch nur bis zu dem Zeitpunkt, als ich neuerlich feste in die Pedale treten mußte. Da merkte ich den mangelnden Druck in den müden Beinen doch sehr. Als aber nach kurzer Zeit die üblichen Schmerzen eines Crossrennens einsetzten, war dann auch wieder alles wie gehabt und man konnte sich mit den Rennern vor und hinter sich befassen. In den Labyrinthen, die man durch den Wald gelegt hat ging es äußerst gut - nur kann man dort schlecht technisch nicht so gute Fahrer vor sich überholen. Auf den Geraden kam ich dann aber mangels Drucks in den Beinen auch nicht an ihnen vorbei. So mußte ich mich immer in den engen Kurven vorbeidrängeln und dann schnell wie ein Eichhörnchen Haken um die Bäume schlagen, um noch ein paar Meter zu machen, damit ich auf den breiten Stücken auf der Wiese nicht gleich wieder einge- und überholt werde. Das machte gleich so viel Freude, dass ich in diesem Enthusiasmus - zu dem auch beitrug, dass wir erst sehr spät im Rennen von den Siegern Bas Stamsnijder (Elite/Beloften) und Atse ten Brinke (Amateurs) überrundet wurden - auch ein wenig die schweren Beine vergessen konnte.
Thomas Sommer machte uns dann noch auf einen Kuchen aufmerksam, der dermaßen lecker war, dass er leicht eine Radfahrerkarriere zerstören könnte. Wenn ich heute Nacht ausnahmsweise mal nicht vom Gewinn des Cyclo-cross Weltmeistertitels träumen sollte, dann statt dessen wohl von diesem Kuchen.
(Foto: Thomas Sommer)
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